Drohende Karstadt-Schließungen

SPD solidarisiert sich mit Beschäftigten

  • von  Thorsten Brehm
    22.06.2020
  • Beiträge

Die Nürnberger SPD zeigt sich entsetzt über die drohende Schließung der beiden Karstadt-Kaufhäuser in Nürnberg. „Unsere Solidarität gilt in diesen schweren Tagen den rund 350 Beschäftigten und ihren Familien, die schon in den letzten Jahren viel an Einschnitten hinnehmen und Gehaltsverzichte üben mussten“, so der Nürnberger SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm. „Dass das Management seit vielen Jahren nicht in der Lage ist, das Warenhaus-Konzept zu modernisieren und in die Zukunft zu führen, spüren nun die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die um ihre Arbeitsplätze bangen. Ihnen stehen wir zur Seite und werden im Rahmen unserer Möglichkeiten Unterstützung leisten.“

Für viele Nürnbergerinnen und Nürnberger ist die Karstadt-Filiale an der Lorenzkirche Teil ihrer Kindereinheitserinnerungen und eine nicht wegzudenkende Institution in der Nürnberger Fußgängerzone, meint Brehm. „Wir können nur hoffen, dass eine Mietreduzierung seitens des Immobilienbesitzers vielleicht die Galeria-Konzernleitung noch einmal zum Nachdenken bewegen kann. Oberbürgermeister und Stadtspitze sind nun gefragt und sollten sich in die Gespräche einklinken. Eine endgültige Schließung der beiden Standorte in Nürnberg wäre sowohl für die Altstadt als auch für den Einzelhandelsstandort Langwasser eine Katastrophe. Beide Häuser sind wichtige Anker und Publikumsmagneten, unter deren Wegfall auch alle anderen Läden leiden würden“, prophezeit Brehm.

Aufgrund der wachsenden Umsätze im Online-Handel sind in den letzten Jahren die Läden und Kaufhäuser massiv unter Druck geraten. „Der Corona-Lockdown hat diese Entwicklung jetzt noch verschärft“, weiß Brehm und unterstreicht  zugleich dass dieser in seinen Augen die einzig verantwortbare Antwort auf den Virusausbruch war. „Wenn die Einkaufsstadt eine Zukunft haben will, brauche sie neue, moderne Konzepte. Das Gesamt-Einkaufserlebnis, Service und Beratung spielen dabei eine zentrale Rolle. Wenn aber Investitionen unterbleiben, qualifiziertes Personal abgebaut und die Belegschaft noch demotiviert wird, dann schaufelt sich der stationäre Einzelhandel sein eigenes Grab“, meint der Sozialdemokrat. „Seitens der Kommunalpolitik sagen wir unsere Unterstützung zu, den Einzelhandel bei der Erarbeitung innovativer Konzepte zu unterstützen. Die unternehmerischen Entscheidungen können wir dem Management aber nicht abnehmen. Den Mut, neue Wege zu gehen, müssen sie selbst aufbringen“, so Brehm abschließend.